Serien schreiben und was euch 2025 erwartet

Aber Ferra! Serien verkaufen sich auf dem deutschen Markt doch ganz schlecht!

Ja, das ist mir herzlich egal.

Und damit willkommen zurück nach eine langen Pause auf diesem Blog.

SciFi Serie schreiben

Ja, Serien verkaufen sich schlecht. Sagt man. Ob es dann wirklich so ist, werde ich sehen. Ich denke, dass es dabei sehr auf das Genre ankommt und gerade bei SciFi – siehe Perry Rohdan – könnte das deutlich anders sein.

Und hier sind meine drei Gründe, warum ich mich für eine Serie entschieden haben:

Ich schreibe und lese lieber kurze Bücher.

Das sollte nach meinen Hosentaschengeschichten kein großes Geheimnis mehr sein.

Raum für alle meine Figuren und die Geschichte

Auch wenn ich lieber kurze Bücher schreibe, heißt das nicht, dass ich meinen Figuren wenig Raum gebe. Eine große Schwäche von mir ist, dass ich zu den meisten meiner Protagonisten viele Ideen habe, die ich in einem Buch aber schlecht umsetzen kann, weil es dann einfach zu viel wird. So blieb also immer das Gefühl, nicht allen meinen Figuren gerecht zu werden.

In einer Serie kann ich das. Die Bände werden etwa die Länge meiner Hosentaschengeschichten haben und ich kann immer wieder andere Figuren in den Mittelpunkt stellen. Damit kann ich allen gerecht werden und meine Autorenseele hat ihren Frieden. Bisher muss ich sagen, dass ich mich mit dem Konzept sehr wohl fühle. Die Rohfassungen für die ersten vier Bände stehen bereits, daher auch meine positive Einschätzung.

Auf meine Leserschaft eingehen

Ihr könnt ein bisschen mitbestimmen. Wenn ich von Euch das Feedback bekomme, dass ihr eine Figur besonders interessant fandet oder ich die Rückmeldung bekomme, welche Art von Episoden ihr besonders gerne lest, kann ich das zu einem kleinen Teil mit einbeziehen. Das geht natürlich nur bis zu einem gewissen Punkt, die Story bleibt in meinen Händen, aber ihr versteht sicher wie ich das meine 😉

Herausforderungen

Als nicht Nicht-Plotterin eine Serie schreiben?

Zwar schreibe ich nicht auf das Blaue hinaus und habe durchaus eine Idee wo ich hin möchte, aber oft verändert sich im Laufe des Prozess der Weg, den ich nehmen möchte.

Bei einem einzelnen Buch ist das kein Problem, das löse ich in der Überarbeitung. Bei einer Serie kann das aber zu einem Problem werden. Wenn eine Episode veröffentlicht ist, kann ich nicht nachträglich sagen: „Ach, ist jetzt blöd, dass der/die in Teil zwei gestorben ist, jetzt brauche ich den doch wieder.“

Um meine Arbeitsweise an eine Serie anzupassen, schreibe ich  die gesamte Staffel mit all ihren Episoden. Das sind im Fall meiner Space Opera für die ersten Staffel vier Episoden gewesen. Derzeit überarbeite ich Teil eins und schreibe sehr viel um. Einfach auch weil ich die Figuren während der Zeit viel besser kennengelernt habe und sie jetzt auch alle Namen haben.

Also kann ich eindeutigen sagen: Es funktioniert, ist halt nur mehr Arbeit.

Was die Serie für alle, die kein SciFi mögen, nicht bedeutet:

Es werden auch in Zukunft noch andere Geschichten von mir kommen. Nur in sehr unregelmäßigen Abständen, wie ich gerade Lust habe. Da werden auch weiterhin Liebesgeschichten und Fantasy dabei sein, keine Sorge. Nur möchte ich dem folgen, was mein Autorenherz glücklich macht.

Was sich bei den Hosentaschengeschichten ändern wird: Es gibt kein Taschenbuch mehr. Die, die noch auf dem Markt sind, werden es bleiben, aber bei den neuen Geschichten wird es nur noch E-Books geben. Denn die Printausgaben haben sich quasi gar nicht verkauft.

Habt ihr noch Fragen? Dann ab damit in die Kommentare!

SciFi Freitag #1

Als die Menschheit am Abgrund stand und kurz davor war, sich gegenseitig, getrieben von Hass und Gier, zu zerstören, stürzte ein Raumschiff aus einem anderen Teil der Galaxie ab.

Der Pilot kam dabei ums Leben, aber seine Existenz sorgte dafür, dass sich bei den Menschen das Bewusstsein entwickelte, ein einziges Volk zu sein, dass Nationalität, Hautfarbe und alle anderen Merkmale, die sie bisher unterschieden, sie jetzt zu einem Teil eines großen Ganzen machten.

Wie kann man die Menschheit Einen?

Für mich war klar, dass wenn ich eine SciFi Geschichte schreibe, dann sollte sie eine positive Sicht auf die Zukunft geben und dafür wollte ich die Menschheit einen. Die Frage war nur: Wie sollte ich das anstellen?

Meine Lösung habt ihr bereits in dem Einleitungstext gelesen. Mit dem Bewusstsein, dass wir nicht allein im Universum sind, hat sich auch die Sicht auf das eigene Sein sehr verändert. Da der Pilot bei dem Absturz ums Leben kam, konnte man nichts über sein Volk erfahren. Das Schiff, das er flog, war nur ein kleines Ein-Mann Schiff ohne Bewaffnung. Wer also war dieser mysteriöse Fremde aus dem All? Viele Fragen stellten sich den Menschen, aber Antworten darauf bekam man keine. Es konnte nur ausgewertet werden, was man hatte, und Vermutungen anstellen.

Die Menschheit war durch diese Entdeckung zunächst verunsichert und natürlichen gab es unzählige Expertenrunden darüber, was nun zu tun sei. Musste man mit weiteren Außerirdischen rechnen? Wollte er wirklich zur Erde oder war er aus irgendeinem Grund vom Kurs abgekommen und hatte Notlanden müssen? Wenn Letzteres der Fall war, hatte er dann einen Notruf an seine Welt absetzen können? Würde andere nachkommen? Und welche Gesinnung hatten diese Wesen?

Der Menschheit wurde klar, wenn wirklich Invasoren aus dem All kommen könnten, durfte man sich nicht mehr darin verlieren gegeneinander zu arbeiten. Man musste die Kräfte einen und sich als starkes Volk präsentieren.

In Star Trek war es die Ankunft der Vulkanier, die dafür sorgten, dass die Menschheit ihre eigenen Differenzen überwand. Das wäre auch eine Möglichkeit gewesen, aber ich wollte, dass wir Erdlinge es aus eigener Kraft schaffen.

Dass die Menschheit sich in meiner Geschichte als ein Volk ansieht, bedeutet nicht, es gäbe keine Staaten oder Religionen mehr. Ich wollte nicht, dass wir zu einem Einheitsbrei verschmelzen. Mein Ziel war es, die Menschheit zwar als ein Volk, aber mit seiner ganzen Vielseitigkeit zu zeigen, die es besitzt.  Natürlich ist dabei nicht immer alles immer ein Regenbogen-Pony-Land. Unter meinen Admirälen gibt es häufiger etwas Zwist, da ihre unterschiedlichen Ansichten, was die Mission der Hawking angehen, gerne aufeinanderprallen. Kapitän Strøm ist als Norweger stolz auf das, was seine Nation im Bereich der Polforschungen erreicht hat, und möchte gerne in deren Fußstapfen treten.

*

Der SciFi Freitag wird in unregelmäßigen Abständen fortgesetzt. Wenn ihr Fragen zur Entstehung der Geschichte habt, dann schreibt sie mir gerne in die Kommentare.

Wenn Autoren über Herzensbücher sprechen

Ein Herzensbuch, was ist das eigentlich?

Ich kann natürlich nur für mich sprechen und habe auch eine lange Zeit nicht genau sagen können, was das für mich ist. Meine Geschichten liegen mir alle am Herzen, sonst würde ich sie nicht schreiben. Ich schreibe, worauf ich Lust habe und welches Plotbunny gerade die größten Augen macht.

Für mich ist ein Herzensbuch nicht nur ein einziges im Leben. Für mich sind es die Geschichten, die länger als ein paar Monate einen großen Teil meiner Gedanken einnehmen. Ich schreibe sie nicht nur einmal, sondern unzählige Male. Sei es im Kopf oder physisch auf Papier. Manchmal habe ich eine Version beendet und breche die Überarbeitung ab, um noch einmal zu beginnen.

Es sind die Geschichten, die noch reifen müssen. Manchmal reicht mein Skill einfach nicht aus, um das aus ihnen zu machen, was sie in meinem Kopf sind.

Für mich gibt es mehr als eine Herzensgeschichte. Es sind die Geschichten, die sich während der Zeit wandeln, deren Figuren mit jeder Fassung eine Entwicklung durchmachen und sich immer mehr zu dem formen, was sie wirklich sein wollen.

Ich werde oft schräg angeschaut, wenn ich sage, dass ich einen fast fertigen Text noch einmal neu beginnen. Die ganze Arbeit, die da schon drin steckt. Wieso tue ich mir das an? Warum bringe ich es nicht einfach raus, wenn ich sogar selbst sage: Die Geschichte ist so nicht schlecht? Ich schreibe sie neu, weil sie nicht das ist, was ich will. Warum sollte ich meine Figuren für Geschichten verheizen, die sich nicht richtig anfühlen.

Auch bei „Geschichten für die Hosentasche“ schreibe ich viel bei der Überarbeitung neu. Bei meinem Romance Skipt „Racing Tea and Origami“ habe ich heute ein ganzes Kapitel neu geschrieben, was dann auch eine Lawine für die folgenden Kapitel auslöst. Die muss ich da natürlich drauf anpassen. Ich möchte beim Schreiben ein bestimmten Gefühl erreichen und so lange ich das bei einer Szene, Kapitel oder ganzem Buch nicht habe, ist er für mich nicht fertig.

Was euch bei meinen Romance Büchern erwartet

Bisher habe ich noch kein explizit als Romance eingeordnetes Buch geschrieben, mit dem nächsten Band der „Geschichten für die Hosentaschen“ Reihe ist es dann soweit. Allerdings habe ich gemerkt, dass ich bei Romance eine andere Vorstellung habe, als der Markt es hat.

Wenn ich Romance schreibe, dann liegt der Schwerpunkt auf der Magie des ersten Blicks, die erste – vielleicht auf zufällige – Berührung. Worte, Gesten und das sich näherkommen. Gar nicht so sehr, was danach passiert. Bei mir liegt der Fokus auf dem Kribbeln und der Unsicherheit, die darin mitschwebt.

Dieses Gefühl, wenn die Person, der man sich zugeneigt fühlt, in den Raum kommt und man nicht so recht weiß, wie und ob man sie ansprechen soll. Wenn man sich fragt, ob es überhaupt in Ordnung ist ein Gespräch aufzubauen, weil man einfach nicht weiß, wie derjenige zu einem steht.

Romance muss für mich keine Beziehung sein. Es kann eine Verabredung sein, bei der das Eis bricht. Ein Anruf, der das Herz zum Schlagen bringt und die Aufregung, wenn die Person den Anruf annimmt.

Wenn dies also etwas für euch ist, Spice euch nicht wichtig ist oder ihr es einfach nicht lesen wollt, dann sind meine Liebensromane sicher etwas für euch.

Das hier soll auch kein böses Wort gegen Spice sein. Geschmäcker sind verschieden und das ist gut so. Wie langweilig wäre bitte der Buchmarkt, wenn wir alle nur das Gleiche lesen und schreiben würden. Ich möchte nur Enttäuschung vermeiden, wenn ihr zu meinen Büchern greift und völlig andere Erwartungen habt.

Auf den Schwingen der Träume – Hintergrund

Als ich mit ca. zehn Jahren das erste Mal Star Trek TNG sah, gab es dabei eine Folge, in der die Imaginäre Freundin eines Kindes plötzlich real wurde. In dem Fall war es natürlich eine außerirdische Lebensform. Im Fall von Auf den Schwingen der Träume ist das nicht der Fall, aber ich denke, dass hier der Ursprung der Geschichte liegt.

Davina erwacht zum Leben

Ich schrieb zwei Kurzgeschichten mit ihr, die ich jeweils bei Wettbewerben einreichte. Eine bei Bookrix und eine bei FanFiktion. Beide Mal landete sie auf dem dritten Platz. Davina als Charakter ließ mich nicht los. Ich fing immer mal wieder an eine Geschichte mit ihr zu schreiben, aber es wollte alles nicht passen. Warum? Weil ich zu viel wollte. Eine ganze Romanreihe in epischer Länge. *hier bitte ein Seufzen vorstellen*

Am Ende schrieb ich eine Geschichte des Wettbewerbes neu, brachte weitere Ideen ein und es wurde direkt dreimal so lang wie der Ursprung. Ich bin damit zufrieden und wenn das Interesse groß genug ist, kann ich mir auch eine Fortsetzung vorstellen.

Mit dem Titel fiel ich fast auf die Nase

Es ist häufig, dass wir Autoren einen Arbeitstitel festlegen und das fertige Buch dann einen anderen trägt. Das ist bei mir fast nie der Fall. Entweder bleiben die Texte einfach namenlos oder ich habe erst den Titel und dann fällt mir die Geschichte dazu ein.

Auf den Schwingen der Träume hieß ursprünglich Auf den Schwingen der Fantasie. Erst als ich das Buch hochgeladen und bei Amazon zur Vorbestellung freigeben wollte, kam ich auf die Idee zu prüfen, ob der Titel nicht längst vergeben war. Tja, das war er. Also probierte ich herum und bin froh einen recht ähnlichen Titel finden zu können.

Jetzt muss das nur aus meinem Kopf raus, denn dort heißt es immer noch Auf den Schwingen der Fantasie.

 

Träume nach denen ich greife

Eric Strøm

Seit meinem 8. Lebensjahr liebe ich Star Trek und ich hatte schon länger den Gedanken, dass ich auch gerne mal etwas in Richtung Science Fiction schreiben möchte. Aber lange war da auch die Befürchtung, ich würde nur eine Kopie von Star Trek schreiben. Nun … Darf ich euch Kapitän Eric Strøm von der ISS (Internationel Space Ship) Hawking vorstellen? Ich bin einfach zu fasziniert von Astronomie, Astrophysik und generell Naturwissenschaften, aber auch dem Gedankenspiel: Was würde sich ändern, wenn die Menschheit wüsste, dass dort draußen noch anderen Spezies leben? Deswegen arbeite ich an meiner eigenen SciFi Serie, die mit in die „Geschichten für die Hosentasche“ Reihe kommen wird. Es ist ein Traum und warum soll ich ihn nicht verwirklichen, wo es doch allein in meinen Händen liegt. Die Veröffentlichung ist aber erst frühesten 2025 geplant.

Und wo wir schon mal dabei sind, stelle ich euch Eric auch noch kurz vor. Er ist in der Mitte seiner 30er, Norweger und will den Endeckergeist seiner Nation aufrecht erhalten. Wenn man schon bei den Arktisexpedition dabei war, dann auch bei der Erforschung des Weltraums. Bevor er das Kommando über die Hawking bekam, hat er bereits einen Frachter und ein kleines Forschungsschiff kommandiert, welches den Kuiper Gürtel untersuchte.

Ich werde euch über den ganzen Prozess der Entstehung schon ein bisschen mitnehmen. Feedback ist natürlich willkommen.

Überarbeiten – Wie mache ich das?

Hallo zusammen,

da ich gerade mitten in der Überarbeitung meiner VampirOma stecke, gibt es heute einen kleinen Einblick, wie ich dafür sorge, dass aus einer Rohfassung ein sauberer Text wird.

1. Schritt – Kommentare

In diesem ersten Durchgang verändere ich noch nichts am Text. Ich lese ihn mir nur durch und schreibe mir Kommentare an den Rand. Dabei arbeite ich mit Papyrus, in Word würde das aber auch gehen, wenn ihr das Programm nicht habt.

2. Schritt – Kommentare einarbeiten

Anschließend gehe ich alle meine Kommentare durch, einige erledigen sich manchmal schon von selbst, wenn ich an einer anderen Stelle bereits etwas geändert habe. Außerdem zweifel ich manchmal an meinem Vergangenheits-Ich, das es nicht geschafft hat, die Anmerkungen so zu formulieren, dass ich noch weiß, was ich damals damit gemeint habe.

3. Schritt – Vorlesen lassen

Wenn ich diese erste Überarbeitung gemacht habe, kommen wir in Phase zwei. Ich lasse mir den gesamten Text von Word vorlesen. Damit bekomme ich eine recht gute Einschätzung ob Szenen zu lang/kurz sind. Außerdem liest das Programm nur, was dort auch wirklich steht und nicht, was dort stehen sollte.

4. Schritt – Ausdrucken und laut lesen

Diesmal kommt Papier ins Spiel. Ich drucke mir den gesamten Text aus und lese ihn mir noch einmal laut vor. Dabei fallen mir noch einmal viele Dinge auf, die mir bisher durchgerutscht sind.

5. Schritt – Das Lektorat

Dann kommt das Lektorat und ein zweites Paar Augen schaut über meinen Text. Anschließend bekomme ich alles wieder mit Kommentaren zurück und … Ja, dann geht es von vorne los. Also wieder Kommentare lesen, einarbeiten, vorlesen lassen …

Ihr seht also, bis mein Text ins Korrektorat kommt, in dem dann die Rechtschreibung korrigiert wird, lese ich alles bestimmt fünfmal durch. Oder öfter. Und jetzt frage ich mich, warum mir meine Bücher am Ende total langweilig und vorhersehbar vorkommen 😉

Verändert sich das Schreiben, wenn man es beruflich macht?

Ja, das tut es.

Noch bin ich weit davon entfernt vom Schreiben leben zu können oder meine Ausgaben wieder reinzubekommen, aber die Arbeit mit dem Text hat sich dennoch verändert. Ich habe schließlich ein Ziel vor Augen.

Was sich nicht verändert hat

Meine Liebe zu meinen Texten. Wie ich zu meinen Geschichten, meinen Figuren stehe, ist geblieben. Ich stecke nicht weniger Herzblut hinein, weil ich meinen Lebensunterhalt zu einem Teil damit bestreiten möchte.

Ich schreibe auch weiterhin, was ich möchte und passe mich nicht irgendeinem Trend an. Wenn ich Lust auf eine Liebesgeschichte habe, dann schreibe ich sie. Wenn ich Bock auf eine Motorsportstory habe, dann werde ich sie auch zu Papier bringen. Auf Instagram, aber auch auf TikTok höre ich immer wieder, dass Leser deutlich merken, wenn nur nach Schema F geschrieben wird. Also schreibe ich worauf ich Lust habe.

Was sich verändert hat

Ich habe mehr Zeit in der ich mich auf meine Texte konzentrieren kann. Deswegen bin ich auch schneller geworden. Ist ja logisch, oder?

Mein Anspruch ist noch mehr gestiegen, was auf den ersten Blick gut ist. Gleichzeitig muss ich aufpassen, dass ich nicht zu sehr in den Perfektionismus hineinrutsche. Der ist in den meisten Fällen hinderlich und schürrt diese verdammten Selbstzweifel, die bei allen Schreibenden schon viel zu oft da sind.

Ich vergleiche mich mehr. Leider! Allerdings betrifft das mehr das Marketing als das Schreiben. Ich sehe, was meine Kolleginnen alles auf die Beine stellen und staune. Gerade in dem Bereich muss ich noch sehr sehr viel dazulernen. Mir fällt immer wieder auf, wie offensiv es manchen gelingt, ihre Bücher in die Welt hinauszutragen.

Die Sache mit dem Druck

Der Druck hat sich definitiv erhöht. Aus einem Hobby einen Beruf zu machen, ist immer eine Herausforderung. Es gibt dann kein: Ach, heute mal nicht. Heute küsst mich die Muse nicht. Heute dies und ach ich bin ein bisschen müde. Wenn ich meinen Schreibtag habe, dann wird auch geschrieben. Ohne Diskussion. Egal, wie schwer es an manchen Tagen ist.

Mehrere Bücher in einem Jahr veröffentlichen? Wie geht das?

Puh, gleich der zweite Post auf diesem Blog und vielleicht steche ich damit in ein Wespennest. Der Hintergrund für diesen Beitrag war eine Diskussion auf Threads – die wir vor Jahren auch schon auf Twitter hatten. Autoren / Autorinnen, die mehrere Bücher im Jahr veröffentlichen? Das kann nur hingeklatscht sein!

Oder kann es auch einen anderen Hintergrund haben?

Was macht die Schreibgeschwindigkeit aus?

Als ich 2013 an meinem ersten NaNoWriMo* teilnahm, habe ich für mein tägliches Wortziel 2-3 Stunden gebraucht. Inzwischen schaffe ich das in 1-1,5 Stunden. Und meine heutigen Texte, sind definitiv besser als vor zehn Jahren. Aber warum ist das so?

*Ziel des NaNoWriMo ist es, im November eine Rohfassung von 50.000 Wörter zu schreiben

Schreiberfahrung

Wie bei allen Dingen, werden wir schneller und besser darin, wenn wir es schon häufiger getan haben. Das gilt nicht nur fürs Schreiben, sondern für alle Lebensbereiche. Formulierungen, Synonyme, der gesamte Aufbau einer Geschichte fällt uns leichter, wenn wir es mehr als einmal getan haben. Wir lernen mit jedem Kapitel dazu. Es geht uns in Fleisch und Blut über.

Ich bin auch beim Tippen selbst besser geworden.

Die äußeren Umstände

Gehen wir mal von zwei Extremen aus:

Vollzeitautoren: Sie haben das Schreiben zu ihrem Beruf gemacht und können sich über mehrere Stunden am Tag allein darauf konzentrieren. Am besten zu einer Zeit, die auch noch zu ihrem Chronotypen passt. Sie sind vielleicht allein zuhause und müssen keine Ablenkung fürchten.

Berufstätige mit 40 Stundenwoche: Sie sind mindestens 9 Stunden am Tag nicht zuhause – oder im Homeoffice – bringen vielleicht noch die Kinder zur Schule/Kita, organisieren den Nachmittag und schaffen es sich am Abend ein Stündchen Schreibzeit freizuschaufeln. Meist ist der Kopf dann voll oder man ist zu ausgelaugt vom Tag.

Wer von den beiden jetzt schneller schreiben wird, muss ich nicht sagen. Und allein diese beiden Sachen machen schon einen großen Teil davon aus, wie schnell ein Buch fertig ist. Außerdem fällt es nicht jedem gleich leicht/schwer sich zu konzentrieren oder fokussieren. Eine Rechtschreibschwäche, ADHS … Da gibt es viele Dinge, die ich hier noch aufzählen könnte.

Wie lang ist der Text eigentlich?

Das ist eine Frage, die tatsächlich kaum eine Rolle in der Diskussion gespielt hat. Eine Kurzgeschichte oder eine Novelle gehen einfach viel schneller als ein 800 Seiten Fantasy Epos ähnlich Herr der Ringe. Ich schreibe gerne kurze Bücher oder Novellen.

Meine beiden „Run jump and …” Bücher haben etwas über 30.000 Wörter. Mit meinen heutigen Schreibzeiten kann ich ein Skript dieser Länge in einem Monat schreiben. Damals habe ich noch viel länger gebraucht, weil ich einfach nicht die Zeit dafür hatte.

Der Schreibprozess findet im Verborgenen statt

Was wir auf den diversen Kanälen sehen, sind die Endprodukte. Vor allem, wenn wir einem Autor / Autorin nicht direkt folgen und nur ein paar Beiträge in die Timeline gespült bekommen. Das meiste, was mit dem Schreibprozess zu tun hat, findet nicht in der Öffentlichkeit statt.

Wir sehen nicht, wie über Wochen / Monate hinweg ein Plot entsteht. Szenen aufgenommen und wieder verworfen werden. Figuren erschaffen werden und wieder verschwinden. Wer so genau plant, kann eine Rohfassung schreiben, an der gar nicht mehr so viel geändert werden muss.

Bei Trilogien ist es nicht selten, dass er alle Bücher über lange Zeit veröffentlichungsreif gemacht werden, bevor Band 1 und dann recht zügig die anderen Teile auf den Markt kommen.

Wir sehen auch nicht, wie viel Arbeit noch in eine Rohfassung gesteckt wird, die in wenigen Wochen heruntergeschrieben wurde, wenn der Plot nicht bis ins kleinste Detail geplant war. Ich habe auch noch eine Rohfassung für ein Romance Projekt hier liegen, die ich noch nicht weiter angerührt oder irgendwo erwähnt habe.

Meine Arbeitsweise

Ich werde dazu auch noch einen eigenen Post schreiben, aber nur um mal einen kleinen Eindruck von meiner Arbeitsweise zu geben:

Bevor ich anfange zu schreiben, lasse ich die Idee in meinem Kopf reifen. Ich spiele die Geschichte in meinen Gedanken durch, gerne vor dem Einschlafen oder in anderen Situationen, in denen meine Aufmerksamkeit nicht anderweitig gebraucht wird. So entsteht bei mir der Plot. Allein dieser Prozess kann bis zu einem Jahr oder noch länger dauern. Das ist nichts, was ihr mitbekommt. Wenn ich die Geschichte dann zu Papier bringe, geht alles sehr schnell.

Planung

Wer vom Schreiben lebt und in kurzen Frequenzen Bücher veröffentlicht, braucht Planung.

Es müssen Termine mit dem Lektorat / Korrektorat / Coverdesign gemacht werden. Man muss einschätzen, wie lange man für eine Rohfassung und die erste Überarbeitung braucht.

In der Zeit, in der der Lektor / Lektorin das Skript hat, kann bereits der Plot für das nächste Buch entstehen oder die Rohfassung geschrieben werden.

Was ich bei Vollzeitautoren schon mitbekommen habe: Sie haben ein Team hinter sich. Damit meine ich nicht, dass sie einen eigenen Lektor angestellt haben, sondern sehr eng mit Dienstleistenden zusammenarbeiten und schon Slots auf längere Zeit buchen.

Wie ich meine Schreibzeit plane, auch das kommt noch in einem separaten Blogbeitrag.

Disziplin

„Denkt dran – Geduld und Disziplin!“ Wer schon einmal World of Warcraft gespielt hat und sich ebenso wie ich den Verlassenen hingezogen fühlt, kennt diesen Spruch. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie oft ich diese Worte schon als Mantra im Kopf habe. Ja, auch mit der Stimme!

Wer vom Schreiben leben möchte, kann nicht mal sagen, dass die Muse gerade nicht da ist. Es muss dann sein. Egal wie die Stimmung ist. Am Ende ist es ein Beruf, wie jeder andere auch und wir kennen es alle: Keine Lust aufzustehen, aber da würde der Chef einem aufs Dach steigen. Also steht man auch und fährt zur Arbeit.

Seit September 23 habe ich drei Schreibtage pro Woche und die anderen zwei Tage arbeite ich ganztags in meinem Brotjob. Ich kann sagen, dass es manchmal sehr verlockend ist, wenn ich nicht ganz auf der Höhe bin, zu sagen: Reicht für heute. In 99% der Fälle bleibe ich dann trotzdem am Schreibtisch und arbeite weiter. Im Brotjob kann ich auch nicht einfach nach Hause gehen.

Fazit

Der Beitrag ist deutlich länger geworden als ich erwartet habe. Es hat mir aber auch gezeigt, wie viel es darüber zu reden gibt und dafür sind die begrenzten Zeichen auf den verschiedenen Social Media einfach zu wenig. Da wird angefangen zu kürzen und zack kommt es zu Missverständnissen.

Denkt bitte dran, dass ihr die Lebensumstände anderer Personen nicht kennt und Social Media nur ein Fenster für kleine Ausschnitte des Ganzen sind.

Jeder schreibt anders. Jeder ist anders.

Ich habe so viele Ideen und Plotbunnys im Kopf, die alle raus wollen und ihren Weg auf das Papier finden möchten. Beschäftige ich mich zu lange mit einer Geschichte, zerdenke ich sie regelrecht. Andere brauchen genau die Zeit, um mit der Geschichte und den Figuren warm zu werden.

Ich weiß, dass gerade in der Selfpublisher Szene dazu geraten wird, alle X-Monate (meist werden drei genannt, weil der Amazon Algorythmus das mag) zu veröffentlichen. Das führt teilweise zu einem enormen Druck, was ich für uns Schreibende sehr traurig finde. Und es kann dazu führen, dass sich für Bücher nicht die Zeit genommen wird, die sie brauchen. Oder es fand aus Unerfahrenheit keine oder nicht ausreichende Überarbeitung statt. Ich dachte am Anfang meiner Schreiblaufbahn auch, dass nach der Rohfassung einmal drüberlesen ausreicht. Heute weiß ich das natürlich besser.

Bitte verurteilt nicht alle pauschal! Es gibt genug Autoren und Autorinnen, die sich den A… aufreißen, um uns verdammt gute Bücher zu bieten.

Der Blog ist zurück!

Wisst ihr was? Ich bin vom Algorithmus genervt

Hallo zusammen,

ja, es ist wahr. Ich bin genervt davon, dass ein Algorithmus bestimmt, wer meine Posts sieht und für wen er vollkommen im Nichts landet. Ich habe seit der Mitte letzten Jahres überlegt, wie das weitergehen soll. Sind wir ehrlich: Autoren brauchen Reichweite und es ist frustrierend, wenn man Zeit und Arbeit in eine Sache steckt und niemand es sieht. Es geht mir dabei nicht um Likes. Sondern wirklich darum, dass jene, die mir folgen, die Beiträge einfach nicht angezeigt bekommen.

Ich habe wirklich versucht mich mit Instagram anzufreunden, aber meine Stärke ist einfach das Wort. Twitter war lange Zeit meine zweite Heimat, aber mit der Plattform ist es ja leider komplett bergab gegangen. Ich bin froh viele der Kontakte über Bluesky noch erhalten zu können, aber das Selbe ist es eben nicht.

Deswegen habe ich mich entschieden, Back to the roots zu gehen und wieder zu bloggen. Hier bin ich nicht in meiner Zeichzahl limitiert oder muss krampfhaft Bilder suchen, die zum Beitrag passen. Ja, es wird Bilder geben. Vielleicht auch mal ein Video, wenn ich die Muße dazu habe. Aber der Hauptteil des Blogs wird Text sein 😉

Welche Inhalte euch hier erwarten? Ein bunter Mix aus Schnipseln meiner Texte, Ausschnitte aus meinem aktuellen WIP, Bilder, Zeichnungen, außerdem will ich ein wenig Lettering üben und … Na ja, lasst euch überraschen. Für meine Romane muss ich viel Recherchieren und da könnte es sein, dass ich die gerne mal mit euch teile.

Seid gespannt

Eure Ferra

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