Verändert sich das Schreiben, wenn man es beruflich macht?

Ja, das tut es.

Noch bin ich weit davon entfernt vom Schreiben leben zu können oder meine Ausgaben wieder reinzubekommen, aber die Arbeit mit dem Text hat sich dennoch verändert. Ich habe schließlich ein Ziel vor Augen.

Was sich nicht verändert hat

Meine Liebe zu meinen Texten. Wie ich zu meinen Geschichten, meinen Figuren stehe, ist geblieben. Ich stecke nicht weniger Herzblut hinein, weil ich meinen Lebensunterhalt zu einem Teil damit bestreiten möchte.

Ich schreibe auch weiterhin, was ich möchte und passe mich nicht irgendeinem Trend an. Wenn ich Lust auf eine Liebesgeschichte habe, dann schreibe ich sie. Wenn ich Bock auf eine Motorsportstory habe, dann werde ich sie auch zu Papier bringen. Auf Instagram, aber auch auf TikTok höre ich immer wieder, dass Leser deutlich merken, wenn nur nach Schema F geschrieben wird. Also schreibe ich worauf ich Lust habe.

Was sich verändert hat

Ich habe mehr Zeit in der ich mich auf meine Texte konzentrieren kann. Deswegen bin ich auch schneller geworden. Ist ja logisch, oder?

Mein Anspruch ist noch mehr gestiegen, was auf den ersten Blick gut ist. Gleichzeitig muss ich aufpassen, dass ich nicht zu sehr in den Perfektionismus hineinrutsche. Der ist in den meisten Fällen hinderlich und schürrt diese verdammten Selbstzweifel, die bei allen Schreibenden schon viel zu oft da sind.

Ich vergleiche mich mehr. Leider! Allerdings betrifft das mehr das Marketing als das Schreiben. Ich sehe, was meine Kolleginnen alles auf die Beine stellen und staune. Gerade in dem Bereich muss ich noch sehr sehr viel dazulernen. Mir fällt immer wieder auf, wie offensiv es manchen gelingt, ihre Bücher in die Welt hinauszutragen.

Die Sache mit dem Druck

Der Druck hat sich definitiv erhöht. Aus einem Hobby einen Beruf zu machen, ist immer eine Herausforderung. Es gibt dann kein: Ach, heute mal nicht. Heute küsst mich die Muse nicht. Heute dies und ach ich bin ein bisschen müde. Wenn ich meinen Schreibtag habe, dann wird auch geschrieben. Ohne Diskussion. Egal, wie schwer es an manchen Tagen ist.