Wenn Autoren über Herzensbücher sprechen

Ein Herzensbuch, was ist das eigentlich?

Ich kann natürlich nur für mich sprechen und habe auch eine lange Zeit nicht genau sagen können, was das für mich ist. Meine Geschichten liegen mir alle am Herzen, sonst würde ich sie nicht schreiben. Ich schreibe, worauf ich Lust habe und welches Plotbunny gerade die größten Augen macht.

Für mich ist ein Herzensbuch nicht nur ein einziges im Leben. Für mich sind es die Geschichten, die länger als ein paar Monate einen großen Teil meiner Gedanken einnehmen. Ich schreibe sie nicht nur einmal, sondern unzählige Male. Sei es im Kopf oder physisch auf Papier. Manchmal habe ich eine Version beendet und breche die Überarbeitung ab, um noch einmal zu beginnen.

Es sind die Geschichten, die noch reifen müssen. Manchmal reicht mein Skill einfach nicht aus, um das aus ihnen zu machen, was sie in meinem Kopf sind.

Für mich gibt es mehr als eine Herzensgeschichte. Es sind die Geschichten, die sich während der Zeit wandeln, deren Figuren mit jeder Fassung eine Entwicklung durchmachen und sich immer mehr zu dem formen, was sie wirklich sein wollen.

Ich werde oft schräg angeschaut, wenn ich sage, dass ich einen fast fertigen Text noch einmal neu beginnen. Die ganze Arbeit, die da schon drin steckt. Wieso tue ich mir das an? Warum bringe ich es nicht einfach raus, wenn ich sogar selbst sage: Die Geschichte ist so nicht schlecht? Ich schreibe sie neu, weil sie nicht das ist, was ich will. Warum sollte ich meine Figuren für Geschichten verheizen, die sich nicht richtig anfühlen.

Auch bei „Geschichten für die Hosentasche“ schreibe ich viel bei der Überarbeitung neu. Bei meinem Romance Skipt „Racing Tea and Origami“ habe ich heute ein ganzes Kapitel neu geschrieben, was dann auch eine Lawine für die folgenden Kapitel auslöst. Die muss ich da natürlich drauf anpassen. Ich möchte beim Schreiben ein bestimmten Gefühl erreichen und so lange ich das bei einer Szene, Kapitel oder ganzem Buch nicht habe, ist er für mich nicht fertig.